Der Überschussschlamm (ÜSS) musste aufgrund baulicher Gegebenheiten über einen langen Transportweg (ca. 350m) zum Vorlagebehälter Beschickung Faulturm gepumpt werden. Daraus entstanden folgende Probleme:
Diesen genannten Problemen entgegenzuwirken, versuchten wir die Trockensubstanz auf unter 5% TS zu halten. Das führte dazu, dass die Schlammmenge, durch den hohen Wassergehalt, stark anstieg, was wiederum zur Folge hatte, dass sich die Aufenthaltszeit im Faulturm verkürzte. Dadurch sanken die Gasausbeute und die Gasqualität. Parallel dazu stieg das Risiko der Übersäuerung („kippen“) des Faulturmes. Ebenso steigt bei kürzeren Aufenthaltszeiten im Faulturm der Anteil organischer Stoffe und der Schlamm lässt sich schlechter entwässern. Somit stiegen auch hier wiederum die Kosten.
Mittels Laboruntersuchungen wurde festgestellt, dass sich bei thermischer Vorbehandlung des ÜSS von 60-70°C sowohl die Pumpbarkeit des Schlammes erheblich verbesserte als auch die Abbaubarkeit und der Methanertrag erhöhten. Für den Kläranlagenbetrieb ergeben sich dadurch folgende Vorteile:
Das Ingenieurbüro BioTreaT, welches uns im Projekt begleitete, rechnet zudem mit einer möglichen Steigerung der Methangasproduktion von 30.000m³ bzw. einer Steigerung der elektrischen Energie um die 100.000kWh pro Jahr.
Die neue Anlage ist nun in Betrieb und die ersten Ergebnisse sind sehr vielversprechend:
Laut Literatur sollte sich die thermische Behandlung von ÜÜS noch positiv auf die Schaumbildung im Faulturm auswirken. Dies werden wir noch beobachten.
Laut Hannes, unserem Verfahrenstechniker, hat sich in Summe der Um-bzw. Neubau jetzt schon gelohnt und mit Freude dürfen wir diesen neuen Teil der Anlage nun betreiben.