Das Pustertal versinkt im Schnee

Enorme Niederschlagsmengen

Nachdem der November mit viel Regen begonnen hatte, waren sämtliche Böden durchnässt und aufgeweicht. Als es dann vom 12. zum 13. September bis tief in die Tallagen heftig schneite, konnten die Wurzeln vieler Bäume dem Gewicht des Schnees nicht mehr Stand halten und fielen reihenweise um. So kam es dazu, daß es beihnahe im gesamten Pustertal zu Katastrophen-ähnlichen zuständen kam: nicht nur der gesamte Verkehr kam durch die vielen unterbrochenen Strassen zum Erliegen, sondern auch die Stromversorgung brach im Raum Pustertal teilweise vollkommen zusammen. Ein 'Black Out' war die Folge.

Black Out

Für eine Kläranlage ist die Stromversorgung überlebenswichtig. Ohne eine funktionierende Stromversorgung ist es nicht möglich, den Reinigungsprozess aufrecht zu erhalten, die Folge wäre, daß ungereinigtes Abwasser in unsere Flüsse gelangt. Nicht nur das: bei Ausfall der Belüftung in der Biologie besteht die Gefahr, daß die Biozinöse, also jene Organismen, die das Abwasser biologisch reinigen, Schaden nehmen und im Schlimmsten Fall sogar absterben. In diesem Fall benötigt eine Kläranlage mehrere Wochen, bis diese Bakterien sich erholen und die Anlage wieder die volle Reinigungsleistung erreicht.

Mitarbeiter im Dauereinsatz

Die diensthabenden Mitarbeiter der Kläranlagen hatten alle Hände voll zu tun, um den vielen Störfällen Herr zu werden und blieben tage- und nächtelang im Einsatz auf den Anlagen. Der viele Schnee alleine wäre nicht das Problem. Die Kläranlagen sind für den Ernstfall mit Notstromanlagen ausgestattet. Der Notstrombetrieb ist aber nicht ausgelegt, um tagelange Stromausfälle zu überbrücken. Im Notbetrieb sind auch nicht alle Anlagenteile versorgt, um mit den verbleibenden Reserven möglichst lange auszukommen.

Die Anlagen Tobl und Welsberg hatte es besonders hart getroffen. Sie hatten tagelang keinen Strom und konnten nur bedingt den Betrieb aufrechterhalten. Die Trocknungs- und Verbrennungsanlage in Tobl fiel für mehrere Tage aus.

Mitarbeiter im Dauereinsatz — Zufahrt gesperrt

Motivierte Mitarbeiter

Die Mitarbeiter der ARA Pustertal AG haben teilweise große Risiken auf sich genommen, um überhaupt die Anlagen zu erreichen. In diesem Extremfall gab es dann auch noch nicht ganz ungefährliche Betriebszustände zu bewältigen, um größere Schäden an der Umwelt und den Anlagen zu verhindern.
Nur mit motivierten und gut ausgebildeten Mitarbeitern kann es gelingen, solch aussergewöhnlichen Umständen entgegenzutreten und erfolgreich zu meistern.
In der ARA Pustertal AG gelingt auch das.